Langzeitversuch Ruger Precision Rifle Magnum – Nr.1

Prolog – Eine kurze Erklärung zum Thema Langzeittest vs. Langzeitversuch

Ein Test ist ein methodisches Vorgehen um festzustellen, ob Eigenschaften und Leistungen einer Sache den Erwartungen (z.B. den Angaben des Herstellers) entsprechen. Ein Versuch (Experiment) ist eine methodisch angelegte Untersuchung zur empirischen Gewinnung von Information einer Sache.
Der Test unterscheidet sich vom Versuch dadurch, dass es beim Test eine Erwartung gibt, die belegt oder widerlegt werden soll, während das Ergebnis beim Versuch offen ist oder ggf. nur vermutet werden kann.
Im Falle der Ruger Precision Rifle Magnum im Kaliber .338 Lapua Magnum soll über einen Langzeitversuch u.a. festgestellt werden, wann die Präzision nachlässt und nach welcher Schußbelastung welche Teile in Mitleidenschaft gezogen werden oder defekt sind. 

17.06.2023: Heute startet der Langzeitversuch mit der Ruger Precision Rifle Magnum im Kaliber .338 Lapua Magnum. Zunächst wurde die Waffe auf 100 m mit der 25-m-Methode eingeschossen. Neun Schuss in neun Minuten, fertig! Wer die 25-m-Methode noch nicht kennt, bitte einfach melden. Dann ging es auf die 100 m Bahn bei der DEVA Wannsee. Nach dem Einrichten in der Liegendposition wurde mit zwei Munitionssorten geschossen. Zuerst mit SWISS P Ball 251 grs und dann mit RWS Target Elite Plus mit 250 grs. Warum die beiden? Mit der SWISS P habe ich in der Schweiz immer gute Erfahrungen gemacht, wenn auch mit .308 Win. und die RWS hatte in einem Test der Ruger Precision Rifle Magnum gute Ergebnisse erzielt. Gerne hätte ich beim ersten Mal noch mehr Munitionssorten getestet, aber Verfügbarkeit und Preis dämpften den ersten Versuch etwas. Die SWISS P liegt bei 7 € pro Schuss und die RWS bei 4,50 €. Die Preise waren schon vor der Kaufentscheidung bekannt, aber man ist dann doch etwas weniger großzügig mit dem Munitionsverbrauch. Nach dem sich das Gewehr, die Munition und der Schütze aneinander gewöhnt hatten, war das Trefferbild erstmal akzeptabel.
Übrigens: Der Rückstoß ist sehr moderat, dank des äußerst wirkungsvollen Kompensator mit zwei Expansionskammern.

Zu der Konfiguration der Ruger Precision Rifle (kurz: RPR):
– Ruger Precision Rifle Magnum im Kaliber .338 Lapua Magnum
– Gesamtlänge: 124,5 – 133,4 cm
– Länge (eingeklappt): ca. 102,5 cm
– Lauflänge: 66 cm (26″)
– Gewicht: 6,9 kg
– Magazinkapazität: 5
– Drall: 9,375″ (ca. 23,8 cm)
– Mündungsgewinde: 3/4″-24
– Breite: ca. 8,9 cm
– Höhe: ca. 19 cm
– Abzugsgewicht einstellbar von 1,02 bis 2,27 kg /(1,08 kg sind eingestellt)
– Zielfernrohr-Montageschiene mit 30-MOA Verneigung
Optik
– Kahles K624i, Absehen Mil3 (MilDot)
– Objektivschutzdeckel / Okularschutzdeckel von Tenebraex
– Offset: 69mm (Abstand zwischen Laufmitte und Optikmitte)  
Montage
– Montage SP-4006 von SPUHR 
Zweibein / Monopod
– Fortmeier Zweibein H184 inkl. 12-Uhr-Montage
– Accu-Shot BT12-QK Monopod 

Zur Munition:
Daten der RWS Target Elite Plus .338 Lapua Magnum
– V0 860 m/s (Werksangabe, muss noch gemessen werden)
– E0 5991 J
– Geschosstyp HPBT
– Geschossgewicht 16,2 g / 250 gr
– BC 0.639 (G1)
Daten der SWISS P Ball .338 Lapua Magnum
– V0 855 m/s
– E0 5958 J
– Geschosstyp FMJ
– Geschossgewicht 16,3 g / 251 gr
– BC 0.657 (G1)

Ingesamt habe ich heute 40 Schuss abgegeben und die RWS hat in Leistung und Preis erstmal gewonnen, wobei die Leistung bei beiden Munitionssorten auf 100 m keinen Unterschied gezeigt haben.